Laut einer WWF-Studie nimmt ein Mensch pro Woche durchschnittlich etwa 5 Gramm Mikroplastik zu sich. Das entspricht in etwa einer Kreditkarte. Die fünf Gramm winzige Plastikteilchen gelangen in den Magen-Darm-Trakt, was für die Gesundheit fatale Folgen haben kann.
Was wir Stand heute schon wissen:
Kunststoffe…
- erhöhen das Krebsrisiko
- verursachen Hormonstörungen und Hormonungleichgewicht
- schädigen Darm und Mikrobiom
- beeinträchtigen unsere Böden (entziehen Nährstoffe aus unseren Lebensmitteln)
- …und mehr
Was ist Nano- und Mikroplastik?
Nanoplastik wird mit einer Größe von unter 0,001 Millimeter definiert, Mikroplastik ist mit 0,001 bis fünf Millimeter teilweise noch mit freiem Auge sichtbar. Experimentelle Studien weisen darauf hin, dass über den Magen-Darm-Trakt aufgenommene Mikro- und Nanoplastikpartikel zu Veränderungen in der Zusammensetzung des Darmmikrobioms führen.
Diese Veränderungen werden mit der Entstehung von Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Fettleibigkeit oder chronischen Lebererkrankungen in Zusammenhang gebracht.
Insbesondere die winzig kleinen Nanokunststoffe werden mit biochemischen Vorgängen in Verbindung gebracht, die entscheidend an der Krebsentstehung beteiligt sind.
In die Nahrungskette gelangen Mikro- und Nanoplastikpartikel unter anderem aus Verpackungsabfall. Die Plastikteilchen werden nicht nur über Lebensmittel wie insbesondere Meereslebewesen oder Meersalz in den Körper geschleust, auch das Trinken spielt dabei eine Rolle. Wer die empfohlenen 1,5 bis zwei Liter Wasser pro Tag aus Plastikflaschen trinkt, nimmt einer Studie zufolge allein auf diese Weise rund 90.000 Plastikpartikel pro Jahr zu sich.
„Plastik verschwindet ja nicht einfach, sondern zerfällt in immer kleinere Teile und überdauert als Mikroplastik Jahrhunderte in der Umwelt. So dringt es sogar bis in unsere Nahrungskette ein.“
Axel Hein vom WWF Österreich
Woher kommt das Mikroplastik?
Mikroplastik ist heute fast überall in der Natur zu finden.
Quellen für Mikroplastik gibt es viele, sei es der Abrieb von Reifen, der Verschleiß größerer Plastikteile wie z. B. Verpackungen, das Waschen von synthetischen Textilien oder die Verwendung von Mikroplastikpartikeln in Kosmetika.
Rund drei Viertel des Plastiks, das in Deutschland in die Umwelt gelangt (330.000 von 446.000 Tonnen), sind Mikroplastik. Die kleinen Partikel verbreiten sich rasch in der Umwelt und sind längst in der Nahrungskette angekommen.
Die sogenannten Additive, wie Weichmacher oder Flammschutzmittel, lösen sich oft leicht aus Kunststoffen heraus.
Sie können ins Blut gelangen oder in Organen gespeichert werden. Teilweise mit fatalen Folgen, wie erste Laborversuche zeigen.
Auch wir Menschen nehmen längst Mikroplastik auf, nachweislich über Nahrungsmittel wie Meeresfrüchte, Meersalz und Mineralwasser. Zugleich atmen wir Mikroplastik ein, das in Stäuben vor allem in Städten durch die Luft schwebt.
Forscher:innen fanden die kleinen Kunststoffteilchen kürzlich erst in einer menschlichen Plazenta und in häufig konsumierten Muscheln.
15 Dinge, die du tun kannst:
- Vermeide unnötige Verpackungen und Einmalprodukte. Kaufe stattdessen im unverpackt-Laden, im Hofladen oder auf dem Wochenmarkt ein. In guten Supermärkten bekommt man mittlerweile auch das meiste Obst und Gemüse verpackungsfrei.
- Beim Obst- und Gemüseeinkauf eigene Gemüsenetze nutzen, nicht die dünnen Einwegtüten.
- Kaufe keine Getränke in Plastikflaschen. Greife lieber zu Glasflaschen oder erkundige dich, wo es bei dir in der Nähe eine gute Trinkwasserquelle gibt, von der du dein frisches Quellwasser holen kannst.
- Verwende statt Frischhaltefolie ein Bienenwachstuch. Wir wickeln z.B. Käse in Wachstücher. Um eine Schüssel abzudecken funktioniert das auch sehr gut, vorausgesetzt das Tuch ist groß genug. Hier funktioniert auch ein Teller sehr gut.
- Verzichte auf Kosmetika mit Mikroplastik und greife auf hochwertige Alternativen zurück, wie zertifizierte Naturkosmetik, die ohne rein mineralölbasierte Bestandteile auskommt. Eine richtig gute Firma für reine und vor allem frische Naturkosmetik ist die Firma Ringana.
- Kleidung aus Synthetikfasern möglichst selten waschen, denn bei Kleidung aus Kunstfasern entsteht in der Waschmaschine durch den Abrieb Mikroplastik.
- Verwende keine Putz- und Spültücher aus Mikrofaser. Sie verlieren genau wie Kleidung bei der Wäsche winzige Kunstfasern, die so ins Abwasser gelangen.
- Entleere das Flusensieb von Waschmaschine und Trockner niemals in den Abfluss, denn so gelangt das abgeriebene Mikroplastik ins Abwasser. Besser ist es, das Sieb in den Hausmüll zu entleeren.
- Überflüssige Einwegprodukte aus dem Alltag verbannen. Es ggibt viel nachhaltigere Alternativen zu Plastikteller und – besteck, Trinkhalm und Rührstäbchen.
- Öfter mal “To stay” statt “To go” – macht schlussendlich auch mehr Freude und bringt etwas Entspannung in den Tag.
- Wenn schon “To go”, dann I’m selbst mitgebrachten, wiederverwendbaren Thermobecher.
- Bei Kosmetik auf die Inhaltsstoffe achten: In vielen Produkten wie Flüssigseife, Peelings, Duschgel oder Mascara versteckt sich Mikroplastik. Zertifizierte Naturkosmetik kommt ganz ohne erdölbasierte Bestandteile aus. Ich empfehle gerne die Produkte von der Firma Ringana.
- Außerdem kann feste Seife für die Körperhygiene eine gute Alternative sein. Auch Shampoo und Haarkur gibt es inzwischen in Seifenform. Hat auch den Vorteil, dass es mit ins Handgepäck darf.
- Die Apps Toxfox oder Codecheck beim Einkauf nutzen. Sie zeigen einem auf, ob in dem gescannten Produkt Mikroplastik und andere schädliche Inhaltsstoffe enthalten sind.
- Täglich auf Zell-Ebene entgiften und so u.a. auch eingelagertes Mikroplastik aus deinen Zellen entfernen.
Quellen:
https://www.earthconsciouslife.org/post/microplastics-in-humans
https://www.wwf.at/neue-wwf-studie-zeigt-die-unglaublichen-kosten-der-plastik-krise/
https://www.wwf.de/themen-projekte/plastik/mikroplastik
Foto: Sören Funk
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